Gemeinden mit Zukunft

Die einzigen Gemeinden mit Zukunft seien die mit diakonischem Profil, sagte jüngst ein Kollege zu mir. In Gedanken bin ich daraufhin die Gottesdienstbesuche der vergangenen Monate durchgegangen und weil es zu meiner Arbeit gehört, viele unterschiedliche Gottesdienste an vielen verschiedenen Orten zu besuchen, gibt es da eine Stichprobenwahrheit. Ja, Gottesdienste in Gemeinden, in denen auch diakonische Arbeit, oft in Kooperation mit anderen, stattfindet, sind  überdurchschnittlich lebendig und gut besucht.  Ich erlebe in diesen Gemeinden Gottesdienste, an denen viele mitwirken, vor allem musikalisch und rundherum. Es gibt Gelegenheit zum Plausch.. Die Schar der BesucherInnen ist auffallend gemischt, Kinder, Jugendliche, Familien, Alte, Arme, Reiche, gut und weniger gut Situierte, Einheimische und Zugewanderte. Das gemeinsame Tun und das Engagement füreinander führen Menschen zusammen. Da wird das gemeinsame Singen, Beten, Hören und Feiern zur Kraft-, Deutungs- und Hoffnungsquelle für den Gottesdienst im Alltag des gelebtes Miteinanders im Quartier oder im Dorf. Was heißt das? Toll, wenn man ein diakonisches und sozialraumorientiertes Profil hat und es sich im Gottesdienst zeigt. Und wenn nicht: Ein Blick in den Stadtteil, ins Umfeld der Gemeinde lohnt immer. Was gibt es an sozialen und diakonischen Projekten vor der Haustür? Wo ist wer für was engagiert? Könnte man da mal jemand in den Gottesdienst einladen? Etwas zusammen feiern? Auch an anderen Orten? Exemplarisch. Experimentell. Das könnte die Zukunft sein. Auch die Zukunft des Gottesdienstes.

Und wer weiter mit anderen zusammendenken will, könnte das zum Beispiel hier tun https://www.zusammenwir.de/goldgrube

Katharina Gralla